WISSENWERTES

Baumkataster für Hausverwaltungen

Um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und regelmäßige Baumkontrollen zu vereinfachen, bietet sich für Verwalter von größeren Baumbeständen ein spezielles Kataster an.

Wer ein Grundstück verwaltet, das für sogenannten öffentlichen Verkehr zugänglich ist, muss dafür sorgen, dass die Bäume auf der Fläche verkehrssicher sind. So muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass der Postbote beim Gang zum Briefkasten oder Kunden auf einem Parkplatz nicht von herabfallenden Ästen gefährdet werden. Die Beurteilung der Bäume findet durch sachverständige Baumpfleger in regelmäßigen Baumkontrollen statt.

Bei einer Baumkontrolle werden die Bäume auf ihre Verkehrssicherheit hin überprüft. Manchmal ist zusätzlich noch eine eingehende Baumuntersuchung notwendig, wie hier im Bild zu sehen.

Verwalter von großen Liegenschaften wie Hausverwaltungen, Kirchengemeinden oder Vereine müssen dabei oft den Überblick über viele Bäume behalten. Um dies zu vereinfachen, bietet sich das Anlegen eines Baumkatasters an. Das lohnt sich schon ab 20 bis 30 Bäumen.

Alles im Blick

In einem solchen Kataster können die Bäume auf einem Grundstück durchnummeriert und mit GPS-Markierung verortet werden. Verschiedene Faktoren zu ihrem Gesundheitszustand und der Verkehrssicherheit können dort in den regelmäßigen Baumkontrollen vom zuständigen Gutachter vermerkt werden. Zum Beispiel Sachverhalte wie Totholzbildung, Fehlentwicklungen in der Krone, Höhlungen und Faulstellen im Stamm, gebrochene oder angerissene Äste und Kronenteile nach einem Sturm. Desweiteren lässt sich so auch die Geschichte der Bäume dokumentieren und als Hilfestellung für die Einschätzung zukünftiger Maßnahmen heranziehen. Denn nicht immer gefährden Schäden sofort die Verkehrssicherheit. Alte Bäume weisen zum Beispiel oft Höhlungen im Stamm auf, welche nicht zwangsläufig zum Bruch führen. Es kommt hier auf das Verhältnis von noch gesundem, stabilem Holz zu dem zu tragenden Baumteil an. Und bei der Abschätzung dieses Verhältnisses kann ein Blick in die Vergangenheit des Baumes oft hilfreich sein.

Sollte es trotz allem zu einem Schadensfall mit Beweispflicht kommen, zum Beispiel, weil ein Ast bei einem Sturm auf ein geparktes Auto fällt, lässt sich mithilfe des Katasters einfach nachweisen, dass der Besitzer bzw. Verwalter seinen Sorgfaltspflichten zur Erhaltung der Verkehrssicherheit des Baumes regelmäßig nachgekommen ist.

Digitales Baummanagement

Die einfachste Methode, ein Baumkataster anzulegen, ist das Erstellen einer Excel-Tabelle. Mittlerweile gibt es jedoch auch spezielle Software, die deutlich mehr Möglichkeiten bietet.

Hier können dann die detaillierten Ergebnisse einer Baumkontrolle aufgenommen und entsprechende Fotos beigefügt werden. Direkt im Anschluss können die notwendigen Maßnahmen wie das Beschneiden bestimmter Äste oder Kronenpartien festgelegt werden.

Auch der Turnus der nächsten Baumkontrollen durch einen Baumgutachter lässt sich bequem festlegen. Entsprechend können dann die zukünftig anstehenden Termine zur Kontrolle gefiltert werden, so dass ein guter Überblick entsteht, welche Bäume wann wieder an der Reihe sind.

Ein solches digitales Management der Bäume reduziert den Arbeitsaufwand für Hausverwaltungen und andere Grundstücksbesitzer erheblich. Ein weiterer Vorteil: mit den Informationen aus dem Baumkataster lassen sich Angebote von Baumpflegeunternehmen noch einfacher einholen, da alle Informationen zu den Bäumen bereits zentral gesammelt und aufbereitet sind.

Beispielansicht aus einem Baumkataster.

Manche Baumkataster-Programme lassen sich außerdem mit anderer Management-Software der Immobilienverwaltung verknüpfen, um die Nutzung im Arbeitsalltag für Hausverwalter noch einfacher zu gestalten. Wir von TreeSolution arbeiten häufig mit der Software ImmoSpector Tree, können aber natürlich auch andere, eventuell bereits vorhandene Software-Lösungen nutzen.