Bei Bäumen, die in ihrer Vitalität angesichts schlechter Standortbedingungen, Arbeiten am Wurzelraum oder natürlicher Alterungsprozesse zunehmend eingeschränkt sind, kann durch einen gezielten Kronenrückschnitt der Versuch unternommen werden, einen erneuten Vitalitätsschub zu erzielen und somit das Ausbrechen von größeren Kronenteilen oder zunehmende starke Totholzbildung zu verhindern. Bei einer solchen Maßnahme sollte natürlich auch Wert darauf gelegt werden, die natürliche Kronenform und die davon ausgehende Ästhetik des jeweiligen Baumes zu erhalten.
Eine Stieleiche verträgt in der Regel einen Kronenrückschnitt zwischen 10 – 25% relativ gut, da sich das feste Holz mit den Gerbstoffeinlagerungen effektiv gegen Fäuleerreger wie beispielsweise Pilzsporen abschotten kann. Auch ist die Eiche in der Lage, durch Neuaustriebe im mittleren Kronenbereich eine sogenannte Unterkrone zu bilden, die den Baum weiterhin für viele Jahre versorgt. Dies ist jedoch immer abhängig von Vitalität und Alter des Baumes.
Wie man an den Bildern erkennt, hatte diese Eiche schon angefangen, eine Sekundärkrone zu bilden und wird diese durch die Einkürzung und den dadurch hervorgerufenen stärkeren Lichteinfall weiter ausbilden.
Es wird jedoch eine Begutachtung nach etwa 2 Jahren im belaubten Zustand empfohlen, um die aktuelle Vitalität des Baumes bestimmen und eventuelle Folgemaßnahmen festlegen zu können.